Muay Thai

Herkunft

Heutzutage streiten sich die Fachleute, wo Muay Thai, bzw. die alte thailändische Kampfkunst ihre Wurzeln hat. Aber bei einem sind sich alle einig: Muay Thai ist eine der ältesten Kampfkünste der Geschichte, man sagt ihr eine Vergangenheit von ca. 2.000 Jahren nach. Der wahre Ursprung bleibt allerdings im Dunkeln.

Einige behaupten, daß mit einer Völkerwanderung die Thais aus China kamen, wodurch ihre Kampftechniken chinesisch beeinflußt wurden. Es gibt jedoch auch eine zweite Theorie: Man hat bei archäologischen Ausgrabungen Beweise gefunden, daß die Ureinwohner Thailands bereits Muay Thai ähnliche Techniken hatten, lange bevor die Völkerwanderung einsetzte.

Welche dieser Theorien richtig ist, kann nicht mit hundertprozentiger Sicherheit gesagt werden, da klare Beweise im Jahre 1776 mit dem Niederbrennen der Stadt Ayutthaya (der alten Hauptstadt der Thais) durch die Burmesen alle Archive verloren gingen, weshalb sich die genaue Geschichte des Muay Thai nur sehr ungenau wiedergeben lässt. Um 1700 wurde in Tempeln, auf Jahrmärkten und bei Veranstaltungen gekämpft. Dann wurde Muay Thai als Wettkampfform im ganzen Land verbreitet. Man nutzte es um auf religiösen Festen Kämpfe auszutragen. Es folgte die goldene Zeit des Muay Thais. Ein König Namens Rama interessierte sich sehr für diese Wettkämpfe und lies viele Kämpfer auszeichnen. Er war ständig auf der Suche nach neuen Talenten und führte so das Entstehen vieler Thaiboxcamps ein.

The Father of Muay Thai

Nai Khanom Dtom war einer der erfolgreichsten Helden des Muay Thai. Burmesische Gruppen nahmen ihn gefangen, doch es wurde ihm Freiheit gewährt, wenn er die zwölf besten Krieger Burmas besiegen würde. Diese Aufgabe meisterte er geschickt und sorgte so für sehr viel Aufregung und Ansehen. Bis heute werden ihm zu Ehren feierliche Kämpfe abgehalten.

Der erste offizielle Ring wurde 1921 genutzt, 1929 wurden erstmals Boxhandschuhe verwendet, davor kämpften die Krieger lediglich mit Hanfbandagen. Einen Tiefschutz gewann man durch Kokusnussschalen oder durch diverse Kissen, um sich im empfindlichsten Bereich zu schützen. 1945 errichtete man das erste Stadion. Es wurden verschiedene Champions in verschiedenen Gewichtsklassen ermittelt. Bald wurde ein zweites Stadion errichtet, beide Stadien gehören heute zu Hauptplätzen für das professionelle Muay Thai. Die Kampfkunst wurde immer weiterentwickelt.

Thaiboxing

Wettkampf und Training

Muay Thai gilt als eine der härtesten Kampfkünste der Welt und es ist üblich im Kampf Ellenbogen, Knie, Faust und Fußtechniken anzuwenden. Auch das Halten (Clinchen) und Werfen des Gegners ist ein wichtiger Bestandteil. Da Muay Thai als Kampfkunst so erfolgreich war, entwickelte sich daraus schnell ein Training, welches auch in Europa Anklang gefunden hat.

Ziel im Thai- und Kickboxen ist nicht die wilde Prügelei, sondern ein sportlicher, fairer Vergleichskampf zweier Kontrahenten, in dem es darum geht, den Gegner mit erlaubten Techniken und unter Berücksichtigung des Regelwerkes so oft wie möglich zu treffen, ohne selbst getroffen zu werden. Dies setzt technisch-taktische, konditionelle sowie ausgeprägte psychische und moralische Eigenschaften der Kämpfer voraus. Ob im Trainingskampf, dem Sparring, oder im Ring wird der Kämpfer stets bis an seine Grenzen gefordert.

Ausrüstung

Kurze Hose
Boxbandagen
Boxhandschuhe (8 oder 10 Unzen)
Tiefschutz

Runden und Zeiten

D-Klasse 2 x 2 Minuten
C-Klasse 3 x 2 Minuten
B-Klasse 5 x 2 Minuten
A-Klasse 5 x 3 Minuten

Erlaubte Techniken

Alle Trittechniken mit dem Fuß oder dem Schienbein
Alle Fausttechniken, der Handrückenschlag
Das Festhalten des gegnerischen Beins mit sofortiger Folgetechnik
Clinchen

Nicht erlaubte Techniken

Kopfstöße
Tritte in den Unterleib oder gegen die Gelenke
Nachschlagen wenn der Gegner am Boden liegt
Schlag- und Trittechniken gegen den Hinterkopf

K-1

Besonderheiten und Regeln

K-1 ist ein in den 1980er Jahren entstandenes Kampfsport-Regelwerk mit dem Ziel, Kämpfer aus verschiedenen Kampfkünsten sinnvoll gegeneinander antreten lassen zu können. Es wurde von Kazuyoshi Ishii in Japan erfunden. K-1 kombiniert Techniken aus dem Boxen, Karate, Muay Thai, Taekwondo, Kickboxen, Savate und vielen anderen Kampfsportarten. Nicht zu verwechseln ist das K-1-Regelwerk mit der damit zusammenhängenden K-1-Organisation, die von der FEG (Fighting & Entertainment Group) veranstaltet wird. Veranstaltungen oder einzelne Kämpfe können nach K-1-Regeln bestritten werden, ohne etwas mit der K-1-Organisation zu tun zu haben. Diese ohnehin schon komplizierten Umstände, zusätzlich mit der Tatsache, dass K-1 für Laien ohnehin schon schwer von Muay Thai oder Kickboxen zu unterscheiden ist, führt zu zahlreichen Missverständnissen.

Das „K“ leitet sich von den vielen Kampfsportarten, die als Anfangsbuchstaben ein „K“ enthalten, ab (Karate, Kung-Fu, Kempo, Kickboxen; alle Teil der Kakutogi-Familie, was in etwa Kampfsport bedeutet). Zudem ist es ein Wortspiel mit der Abkürzung der Formel 1 (F1), daher rührt auch die Turnierbezeichnung „K-1 Grand Prix“.

Fälschlicherweise wird oft angenommen, K-1 sei eine eigene Kampfkunst; jedoch messen sich im K-1 hauptsächlich Vertreter verschiedener Kampfsportarten, welche sich an die gemeinsamen Regeln halten. Es ist also vielmehr als eigene Wettkampf-Art einzustufen. Nicht zulässig sind zum Beispiel das Clinchen oder der Einsatz von Ellbogen (z. B. aus dem Muay Thai) und Würfe (z. B. aus dem Judo).

K-1-Kämpfe sind im Turniermodus auf drei Runden zu je drei Minuten, mit möglicher Verlängerung auf bis zu fünf Runden, festgelegt. Diese relativ geringe Rundenzahl hängt mit der Turnierregelung zusammen, die nach dem Ausscheidungsprinzip verläuft, so dass ein Kämpfer an einem Abend bis zu drei Kämpfe absolvieren muss. Abweichungen sind möglich, im Allgemeinen ist die Kampfzeit von der Klasse der Kämpfer abhängig und davon, ob es sich um einen Turnierkampf handelt. Die vielfältigen und gefährlichen Angriffsmöglichkeiten, die die Chance auf einen langen Kampf ohnehin vermindern, sind ein Grund für die im Vergleich zum Boxen oder Kickboxen kurzen Kampfzeiten.

(Quelle: Wikipedia)